Ringeltaube

Ringeltaube Steckbrief: Kräftig & anpassungsfähig

Die Ringeltaube hat wahrscheinlich jeder schon einmal zu Gesicht bekommen. Sie ist nämlich die größte und häufigste Taube Deutschlands. Als solche ist sie wirklich überall zu sehen: Egal ob in der Stadt oder auf dem Dorf; im Wald oder am Futterhaus im eigenen Garten. 

Sie sind Taubenfan und wollen herausfinden, wie Sie sie von anderen Tauben unterscheiden? Vielleicht haben Sie sich auch mit einer Ringeltaube im Garten angefreundet und möchten sie mit Futter oder einem geeigneten Nistplatz unterstützen.

Dann sind Sie bei unserem Ringeltaube Steckbrief genau richtig!

Inhaltsverzeichnis

Steckbrief

Wissenschaftlicher Name: Columba palumbus

Familie: Tauben (Columbidae)

Weitere Namen: Waldtaube, große Holztaube, Blautaube, Kohltaube, Fundtaube, Schlagtaube

Vorkommen: Europa, Nordafrika, Asien

Artbestand: Nicht gefährdet

Lebenserwartung: 21 Jahre

Größe: 38 – 43cm

Gewicht: 600g

Merkmale: Weiße Flügelbänder, weißer Halsstreifen

Paarungszeit:  Februar – Oktober

Brutzeit: Februar – November

Jahresbruten: 2 – 3

Gelegegröße: 1 – 2 Eier

Brutdauer: 16 – 17 Tage

Nestlingszeit: 28 – 29 Tage, flügge nach 35 Tagen

Zugverhalten: Je nach Standort Standvogel oder Kurzstreckenzieher

Beobachtungszeit: Ganzjährig

Lebensraum: Stadt, Dorf, Wälder, Wiesen, Felder, Parks, Gärten

Brutplatz: Freibrüter (Baumkronen & Gebäude), Nistkästen (Freibrüterkasten, Nistkorb)

Nahrung: Eicheln, Bucheckern, Getreidesamen, grüne Blätter, Knospen, Blüten, Wurzeln, Beeren & Früchte, Schildläuse, Raupen, Schnecken. 

Bedrohung: Klimawandel, Rückgang des Lebensraums, Pestizide, Infektionskrankheiten, Parasiten, Jagd, Raubvögel (z.B. Habicht, Wanderfalke, Sperber, Mäusebussard, Uhu etc.), weitere Räuber (z.B. Katzen)

Aussehen

Bei der Ringeltaube handelt es sich um die größte in Deutschland vorkommende Taube. Sie können Sie daher alleine schon an der Größe von anderen Taubenarten unterscheiden.

Ausgewachsene Tiere sind daher besonders groß und kräftig. Ihre Augen sind ein helles Gelb. Ihr Gefieder hat außerdem folgende Merkmale:

  • Überwiegend graublau
  • Helle rötliche Brust
  • Türkiser & weißer Fleck am Hals
  • Graue Flügel mit weißer Spitze

Männchen vs. Weibchen

Die Weibchen sind nur schwer von den Männchen zu unterscheiden. Sie haben allerdings eine etwas weniger rote Brust. Ihre weißen Halsflecken sind außerdem etwas kleiner.

Nestlinge

Das Federkleid der Nestlinge ist strohfarben und wirkt wie kleine Haare.

Jungvögel

Den Jungvögeln fehlt zunächst die grüne, rote und weiße Halszeichnung. Sie taucht erst mit der ersten Mauser des Kleingefieders auf.  (Je nach Schlüpfzeit zwischen August und Dezember des ersten Lebensjahres.)

Sie haben allerdings bereits eine gelblich-weiße Augenfarbe.

Gesang

Der Gesang der Ringeltaube klingt wie ein dumpfes, heiseres „GUH-guh-gugu-guh”. Dabei wird vor allem die erste Silbe betont. Er wird rhytmisch wiederholt und kann so durchaus hypnotisierend wirken.

Sie selbst hören, wie die Ringeltaube klingt? Dann können Sie sich in diesem Video Ihren Gesang anhören:

Schon gewusst: Der Revierruf männlicher Ringeltauben wird von Jägern als “Rucksen” bezeichnet.

Das richtige Ringeltaube Futter

Futtertyp: Körnerfresser

Die Ringeltaube zählt zu den Körnerfressern. Als solcher ernährt sie sich überwiegend vegetarisch. Bei uns landen für sie vorwiegend Eicheln, Bucheneckern und Getreidesamen auf dem Speiseteller. Sie genehmigt sich allerdings auch noch andere Pflanzenteile wie Blätter, Knospen oder Blüten. Ab und zu landet auch Obst wie Beeren oder Kirschen auf dem Speiseteller.

Tierische Nahrung ist dagegen eher die Ausnahme. Hier bevorzugt die Taube Schildläuse sowie Schmetterlingsrauben- und -Puppen. Ihren Kalkbedarf decken außerdem kleine Weichtiere wie Schnecken oder Muscheln.

In Städten überlebt sie dagegen häufig von Brot und Backwaren. Diese sind für sie allerdings alles andere als gesund.

Lesen Sie dazu auch: Was dürfen Vögel nicht fressen?

Am Vogelfutterhaus können Sie der Ringeltaube ernergiereiche Samen (z.B. Bucheckern oder Hanf) anbieten. Auch Sonnenblumenkerne oder gehackte Nüsse wie Erdnüsse werden gerne angenommen. Zur Wasserversorgung eignet sich außerdem Obst (z.B. Äpfel oder Rosinen). Wer nicht mehrere Futtermittel einzeln kaufen will, der kann ihr auch eine handelsübliche Körnermischung für Wildvögel anbieten.

Nahrung in der Natur

  • Eicheln
  • Bucheckern
  • Getreidesamen
  • Mais
  • Grüne Blätter
  • Knospen
  • Blüten
  • Wurzelknollen (z.B. Kartoffeln oder Rüben)
  • Eichengallen
  • Beeren
  • Früchte
  • Schildläuse
  • Schmetterlingsraupen & -Puppen
  • Kleine Weichtiere (z.B. Schnecken, Muscheln)
  • Wasser

 

Ringeltaube Futter am Vogelhaus

  • Bucheckern
  • Sonneblumenkerne
  • Haferflocken
  • Sämereien (z.B. Hanf, Mohn oder Niger)
  • Gehackte Nüsse (z.B. Erdnussbruch)
  • Getreidekörner
  • Obst (z.B. Rosinen oder Äpfel)
  • Handelsübliche Körnerfuttermischung
  • Wasser (Vogeltränke)

Lohnt sich ein Ringeltaube Nistkasten?

Bruttyp: Freibrüter

Die Ringeltaube zählt zu den Freibrütern. Das bedeutet, dass sie ihr Nest frei im Baumwipfel anlegt. Dabei bevozugt sie vor allem dichte Nadel- und Laubbäume. Es werden aber auch Sträucher angenommen. Fehlt beides, dann findet sich die Taube im Notfall auch mit dem Boden ab. In der Stadt werden auch Gebäudevorsprünge und geeignete Nischen für ihre Nester genutzt.

Brutzeit Jahresbruten Gelegegröße Brutdauer Nestlingszeit
Feb.-Okt.
2 - 3
1 - 2 Eier
16 - 17 Tage
28 - 29 Tage, flügge nach 35 Tagen

Ein spezieller Ringeltaube Nistkasten ist im Handel nicht erhältlich. Bruthöhlen werden nämlich nur in Ausnahmefällen angenommen.

Trotzdem können Sie der Ringeltaube Nistplätze im Garten anlegen. Gefragt sind dabei besonders Hecken und große Sträucher. Bonuspunkte gibt es, wenn Sie noch Brombeeren hindurchranken lassen. Sie dienen durch die Dornen der Abwehr von Feinden und versorgen die Tiere obendrein noch mit Nahrung.

Als Alternative können Sie es auch mit einer Nisthilfe aus dem Handel versuchen. Hier kommen vor allem ein Nistkorb oder ein Freibrüter-Nistkasten in Frage.

Brutplatz in der Natur

  • Dichte Baumkronen
  • Große Sträucher
  • Hecken
  • Boden (eher auf Inseln)
  • Gebäude (Nischen oder Vorsprünge)

 

Ringeltaube Nisthilfe im Garten

  • Nistkorb
  • Freibrüter Nistkasten

Das war es auch schon mit unserem Ringeltaube Steckbrief.

Interessieren Sie sich auch noch für andere Tauben, dann finden Sie sicher auch die folgenden Arten interessant. Sie kommen nämlich ebenfalls häufig in Deutschland vor:

  • Türkentaube
  • Stadttaube
  • Hohltaube
  • Turteltaube

 

Ansonsten können Sie sich hier auch gerne einen Überblick über weitere heimische Vögel verschaffen.