Bienenhotel bzw. Insektenhotel mit Bienenkammer

Bienenhotel: Test & Empfehlungen (2024)

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Ein Bienenhotel (auch Bienenhaus oder Bienenkasten) ist eine hilfreiche Ergänzung für Ihren Garten. Egal ob Sie einen modernen Kiesgarten mit sorgsam ausgewählten Pflanzen oder einen Naturgarten besitzen; mit der nützlichen Wildbienen-Nisthilfe lassen sich die Tiere einfach im Garten ansiedeln, wo sie sofort loslegen können, Ihre Blumen zu besteuben. Auf diese Weise erhalten Sie von ganz allein eine üppige, bunte Blumenpracht – und das ohne viel Zeit oder Geld zu investieren. Gleichzeitig unterstützen Sie damit den Artenschutz und führen Ihre Kinder beim Beobachten an die Natur heran.

Wie bei Nisthilfen üblich, ist auch ein Bienenkasten in unterschiedlichen Variationen und mit verschiedenen Features erhältlich. Wir haben die einzelnen Ausführungen für Sie getestet und die Vor- und Nachteile für Sie zusammengetragen. Darüber hinaus haben wir die Favoriten der Redaktion für Sie zusammengestellt.

Wir hoffen, dass Sie Spaß am Lesen haben und unser Artikel Ihnen bei der Suche nach dem besten Bienenhaus behilflich ist.

Unser Testsieger*

Inhaltsverzeichnis

Bienenhotel: Kauf- und Bewertungskriterien

Bei der Auswahl des richtigen Bienenhauses sollten Sie – wie bei jeder Nisthilfe – einige Aspekte beachten. Um die Recherche für Sie leichter zu gestalten, haben wir die wichtigsten Kauf- und Bewertungskriterien für Sie zusammengetragen. Diese sind:

  • Material
  • Füllung
  • Verarbeitung
  • Befestigung
  • Größe
  • Anzahl der Kammern

 

Im Folgenden finden Sie eine ausführliche Erläuterung, worauf es bei diesen Aspekten genau ankommt.

Material

Leider werden Sie nicht mit jedem Bienenkasten im Handel zum erfolgreichen Hotelier. Der Großteil der Nisthilfen für Bienen im Handel besteht laut dem NABU nämlich aus Materialien, die für die Tiere gänzlich ungeeignet sind.

Korpus

Tabu ist ein Bienenhotel aus Plastik ebenso wie ein Bienenhotel aus Glas. Beide Materialien sind nämlich nicht atmungsaktiv. Es kann daher zu schnell zu Schimmel- oder Pilzbefall kommen.

Stattdessen sollte das Bienenhotel aus Holz – einem atmungsaktiven Naturmaterial – bestehen. Hierbei sollte es sich um gut durchgetrocknetes Hartholz ohne Risse oder scharfe Kanten handeln. Wetterfest können Sie dieses ganz einfach machen, indem Sie es mit einer wasserbasierten Lasur streichen.

Dach

Ein Bienenhotel mit Blechdach oder Dachpappe bietet besonderen Witterungsschutz. Bonuspunkte gibt es, wenn das Dach außerdem schräg ist und leicht übersteht, um Regen abzuhalten.

Draht

An der Vorderseite der Nisthilfe sollte zum Schutz vor Fressfeinden ein Kaninchendraht befestigt sein.

Wer für noch mehr Sicherheit sorgen will, kann in 20cm Abstand noch ein Kunststoffnetz spannen. Dieses sollte eine Maschenweite von 2-3cm haben. Ist das Netz außerdem blau, wird es von unseren heimischen Vögeln besonders gut wahrgenommen.

Füllung

Auch auf die richtige Füllung des Hotels kommt es an. Darin machen es sich nämlich nur Untermieter gemütlich, wenn sie wirklich artgerecht ist.

Bienenhotel mit Holzwolle oder Zapfen

Nicht artgerecht ist ein Bienenhotel mit Holzwolle oder Fichtenzapfen. Sie sind für die Nistanforderungen der Wildbiene nämlich ganz einfach nicht geeignet. Statt ihnen nisten sich andere Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen zur Schädlingsbekämpfung darin ein.

Bienenhotel mit Glasröhrchen

Auch auf ein Bienenhotel mit Glasröhrchen zur Beobachtung sollte verzichtet werden. Da aus dem Glas kein Wasserdampf entweichen kann, können sich zu schnell Schimmel oder Pilze darin bilden.

Bienenhotel mit Lehm

Ein Bienenhotel mit Lehm ist in erster Linie für im Boden nistende Wildbienen-Arten vorgesehen. Der Lehm, der darin verwendet wird, ist für die Tiere allerdings meist zu hart. Sie können daher keine Bruthöhlen darin anlegen. Wollen Sie diesen bodenliebenden Arten ein Zuhause bieten, ist ein Sandhaufen im Garten daher besser geeignet.

Bienenhotel mit Ziegeln

Bei einem Bienenhotel mit Ziegeln kommt es ganz auf die verwendete Ziegelart an. Meistens handelt es sich dabei um Loch- oder Hohlziegel. Diese sind für Bienen leider nicht nutzbar. Sie haben nämlich zu große Löcher und sind hinten geöffnet, was nicht der Fall sein darf.

Ein Bienenhotel mit Strangfalzziegeln wird dagegen gerne angenommen. Sie haben genau die richtige Lochgröße und sind hinten geschlossen. Wildbienen können daher problemlos ihre Bruthöhlen darin anlegen.

Bienenhotel mit Stängeln

In einem Bienenhotel mit Stängeln kommen meist Schilf, Bambus oder markhaltige Stängel zum Einsatz. Sie sind zum Nisten gut geeignet. Ihre Anordnung im Bienenhaus macht es den Tieren aber schwer, sie zu finden. Im Flug suchen Wildbienen nämlich nach freistehenden, vertikalen Strukturen – z.B. einen Blütenstängel. Einmal gefunden, wird ein Bienenhaus mit Stängeln trotzdem besiedelt. Es kann allerdings sein, dass es nicht voll ausgebucht ist.

Bienenhotel mit Nistholz

Ein Bienenhotel mit Nistholz ist besonders empfehlenswert. Verwendet werden sollte dabei gut getrocknetes Hartholz wie Esche, Eiche, Buche oder Obstholz. Dieses ist nämlich am ehesten frei von Rissen und kann von den Tieren ohne Verletzungsgefahr verwendet werden.

Es kommt außerdem auf die Löcher an. Damit sie als Nisthöhlen geeignet sind, haben die Bienen nämlich besondere Anforderungen. Sie müssen ca. 10-15cm tief und hinten geschlossen sein. Sie sollten außerdem in einem Abstand von 1-2cm angeordnet sein und einen Durchmesser von 2-8cm haben. Bonuspunkte gibt es, wenn die Bohrung in die Rinde erfolgt ist, um Risse zu vermeiden. Das ist bei einem Bienenhotel mit Nistholz im Handel aber nicht üblich.

Abstand der Bohrungen: 1 – 2cm

Bohrdurchmesser: 2 – 8cm für große und kleine Tiere

Bohrtiefe: 10 – 15cm

Verarbeitung

Wichtig ist, dass das gesamte Bienenhaus hochwertig verarbeitet und glatt wie ein Bienenpopo ist. Andernfalls kann für die Tiere nämlich Verletzungsgefahr bestehen.

Stängel sollten daher intakt und sauber geschnitten sein. Der Eingang kann zusätzlich abgeschliffen werden.

Auch Holz sollte keine Risse und Splitter haben. Die Bohrungen im Nistholz sollten ebenfalls glatt und am Eingang für die Tiere abgeschliffen sein.

Befestigung

Wie jedes Insektenhotel, ist auch ein Bienenhotel zum Aufhängen und Aufstellen erhältlich.

Ein Bienenhotel zum Aufhängen ist meist kleiner gehalten. Das liegt vor allem daran, dass das Gewicht durch die Aufhängung getragen werden muss. Durch ihre kompakte Größe sind diese Modelle ideal für den Balkon oder die Terrasse geeignet. Dort können Sie sie ganz einfach an der Hauswand befestigen.

Ein Bienenhotel zum Aufstellen ist dagegen mit ein bis zwei Erdspießen ausgestattet. Mit ihnen kann der Bienenkasten ganz einfach in den Boden gesteckt werden. Ein solches Modell ist daher ideal für den Garten geeignet. Dort können Sie es ganz einfach in einem Beet aufstellen. Die Futterquelle kann so direkt daneben gepflanzt werden.

Größe

Die Größe hängt ganz davon ab, wo der Bienenkasten aufgestellt und wie viele Tiere darin untergebracht werden sollen.

Ein Bienenhotel für den Balkon oder die Terrasse sollte eher kompakt sein.

Ein Bienenhotel für den Garten kann dagegen meist größer sein. Je größer der Bienenkasten letztendlich ist, desto mehr Tiere finden auch darin Platz. Mehr Tiere bedeuten aber auch ein reichlich gedecktes Buffet für Fressfeinde wie Specht oder Waschbär. Es kann daher auch Sinn machen, mehr als ein Bienenhotel im Garten zu verteilen.

Anzahl der Kammern

Nisthilfen für Bienen sind meist mit mehreren Kammern ausgestattet. Jede von ihnen kann mit einem anderen Füllmaterial ausgelegt werden. Es gilt daher: Je mehr Kammern, desto mehr Optionen.

Ein Bienenhotel mit wenigen Kammern, kann trotzdem mit verschiedenem Füllmaterial befüllt werden. So haben die Wildbienen die freie Wahl, worin sie nisten wollen. Die Chancen stehen daher höher, dass Ihr Hotel voll ausgebucht wird.

Ein Bienenkasten mit vielen Kammern kann zusätzlich auch mit Füllmaterial für andere Insekten befüllt werden. Das können z.B. Rinde oder Zapfen für Marienkäfer und andere Nützlinge sein. Hier spricht man dann von einem Insektenhotel.

Bienenhotel FAQ: Häufige Fragen und Antworten

In diesem Teil unseres Artikels finden Sie häufig gestellte Fragen rund um das Thema Bienenhaus. Zu diesem Zweck haben wir Ihnen online die brennendsten Fragen herausgesucht, um sie direkt für Sie zu beantworten. Im Anschluss sollten Sie alle wichtigen Informationen für den Artenschutz von Wildbienen im eigenen Zuhause besitzen.

Was ist ein Bienenhotel?

Ein Bienenhotel ist im Grunde ein spezielles Insektenhotel für Bienen. Ein Insektenhotel ist ein Holzkasten, der im Garten oder auf dem Balkon angebracht wird und Insekten als alternativer Lebensraum dient. Dieser wird als sichere Unterkunft zur Aufzucht der Nachkommen genutzt. Auch den ausgewachsenen Tieren bietet er Schutz vor der Witterung und ein warmes Winterquartier. In einem Insektenhotel kommen Nützlinge wie Marienkäfer, Schmetterlinge, Florfliegen oder eben auch Wildbienen unter.

Von letzteren profitiert Ihr gesamter Garten. Die kleinen Helferlein übernehmen nämlich die Bestäubung Ihrer Pflanzen. Sie erhalten daher einen besonders farbenprächtigen Garten.

Welche Bienenhotel-Arten gibt es?

Ein Bienenhäuser lassen sich in erster Linie anhand die Befestigungsart und dem darin angebotenen Füllmaterial unterscheiden.

Die Befestigungsart ist zum Aufhängen und zum Aufstellen erhältlich, wobei beide Versionen unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen. Beim Füllmaterial gibt es zusätzlich eine recht große Auswahl. Nicht alle der auf dem Markt erhältlichen Optionen sind allerdings tatsächlich artgerecht. Wir haben Ihnen daher die Ausführungen zusammengestellt, die die Tiere wirklich nutzen können.

Bienenhotel zum Aufhängen

Ein Bienenhotel zum Aufhängen ist ideal zur Befestigung an der Hauswand, am Zaun oder an einem Baum geeignet. Es ist meist kompakt und kann daher gut auf dem Balkon oder der Terrasse genutzt werden. Das Gewicht wird dabei vollständig durch die Aufhängung getragen. Es kann daher nicht allzu schwer sein. Besonders große XXL-Modelle sind somit eher selten. Auch schwere Füllungen wie die bei Bienen beliebten Strangfalzziegel sind nur eingeschränkt verwendbar.

Vorteile
  • Leicht
  • Platzsparend
  • Für Balkon, Terrasse und Garten geeignet

 

Nachteile
  • Erfordert eine Aufhängungsmöglichkeit (Hauswand, Zaun, Baum etc.)
  • Keine großen Modelle erhältlich

Bienenhotel zum Aufstellen

Ein Bienenhotel zum Aufstellen ist mit zwei Standfüßen oder einem einzelnen Erdspieß versehen. Beide Ausführungen eignen sich gut für den Garten, da man sie dort einfach in den Boden stecken kann. Besonders in einem Blumenbeet sind sie dabei ideal aufgehoben. Geeignete Blumen können als Nahrungsquelle so nämlich direkt daneben gepflanzt werden. Da die Futterquelle in diesem Fall unmittelbar erreichbar ist, steigen die Chancen, dass der Bienenkasten gut besiedelt wird. Durch den guten Halt im Boden sind auch XXL-Versionen erhältlich, die viele Tiere beherbergen können. Für die Terrasse oder den Balkon ist ein solches Modell allerdings eher nicht geeignet.

Vorteile
  • Überall im Garten aufstellbar
  • Bietet Platz für viele Tiere

 

Nachteile
  • Größerer Platzanspruch
  • Nicht für Balkon oder Terrasse geeignet

Bienenhotel mit Nistholz

Ein Bienenhotel mit Nistholz wird vom NABU als beste Option empfohlen. Das liegt vor allem daran, dass es dem natürlichen Lebensraum der Tiere am ähnlichsten ist. Es handelt sich daher um eine der am häufigsten angebotenen Varianten, die von den Bienen besonders gut akzeptiert wird. Hinzu kommt, dass Holzscheite recht günstig sind und einfach ausgetauscht werden können. Der Austausch ist allerdings nur im Ganzen möglich. Bei falscher Verarbeitung oder dem falschen Holz können außerdem Risse oder Splitter entstehen. Diese stellen wiederum eine Verletzungsgefahr dar. Auch die Bohrungen müssen richtig gesetzt sein, damit die Nisthilfe angenommen wird.

Vorteile
  • Besonders gut akzeptiert
  • Günstig
  • Einfach erhältlich

 

Nachteile
  • Kann reißen oder splittern
  • Bohrungen müssen richtig gesetzt sein
  • Nur im Ganzen austauschbar

Bienenhotel mit Stängeln

Auch ein Bienenhotel mit Stängeln stellt eine natürliche Brutstätte dar und ist ein recht günstiges Füllmaterial. Einzelne Stängel sind außerdem problemlos austauschbar. In der Natur stehen die genutzten Stängel allerdings einzeln und senkrecht. Im Bienenhaus sind sie dagegen horizontal ausgerichtet und gebündelt. Durch die ungewohnte Anordnung fällt es den Bienen schwerer die Nisthilfe im Flug zu erkennen. Sie wird daher möglicherweise weniger gut besiedelt als ein Bienenhotel mit Nistholz. Auch hier sollte es sich außerdem um die richtigen Stängel handeln, die hochwertig verarbeitet sind. Sie müssen nämlich hinten geschlossen sein und eine glatte Schnittkante haben.

Vorteile
  • Natürliche Brutstätte
  • Günstig
  • Einfach erhältlich
  • Einzeln austauschbar

 

Nachteile
  • Schnittkante kann scharf sein
  • Schwer für die Tiere zu finden

Bienenhotel mit Ziegeln

Ein Bienenhotel mit Strangfalzziegeln hat genau die passende Lochanordnung. Auch diese Ziegel werden von Bienen daher gerne zum Nisten verwendet. Werden andere Ziegel integriert, dann ist das allerdings nicht der Fall. Obwohl es sich um einfache artgerechte Nisthilfen handelt, sind Strangfalzziegel allerdings schwerer und teurer als anderes Füllmaterial. In einem im Handel erhältlichen Bienenhotel mit Ziegeln werden sie daher kaum verwendet. Nachrüsten oder selber bauen ist natürlich trotzdem möglich. Beachten Sie dabei allerdings, dass die Ziegel oft nur bei Dachdeckerbetrieben in größeren Stückzahlen erhältlich sind.

Vorteile
  • Ideale Lochanordnung
  • Keine Risse oder scharfe Kanten
Nachteile
  • Hohes Gewicht
  • Schwer erhältlich
  • Höherer Preis

 

Bienenhotel mit anderer Füllung

Natürlich gibt es auch noch Modelle mit weiteren Füllungen für andere Insektenarten. Hierbei handelt es sich streng genommen aber um ein Insektenhotel mit Bienenkammer. Die Bienenkammer sollte auch in diesem Fall mit einer der oben genannten Füllungen befüllt sein.

Warum ist ein Bienenhotel sinnvoll?

Wie unsere restlichen Insekten, verliert auch die Wildbiene nach und nach ihren Lebensraum. Geeignete Orte zur Ablage ihrer Eier sind damit immer schwerer für sie zu finden. Ein Bienenhaus kann hier leicht Abhilfe schaffen und ihnen helfend unter die Arme greifen. Es bringt außerdem noch viele weitere Vorteile für Sie, Ihre Kinder und Ihren Garten mit sich.

Artenschutz

Die Wildbiene hat einen entscheidenden Anteil an der Aufrechterhaltung des natürlichen Gleichgewichts. Allein die Honigbiene schafft es nämlich nicht, all unsere Pflanzen zu bestäuben. Hierzu ist die Kooperation mit der Wildbiene notwendig. Besonders Mauerbienen werden daher schon seit langem im gewerblichen Obstbau und immer öfter auch in privaten Gärten eingesetzt.

Ein Bienenhaus anzubieten, schafft zusätzlichen Lebensraum für Wildbienenarten wie Mauerbienen, Scherenbienen oder Blattschneiderbienen. Es siedelt die Tiere daher direkt bei Ihnen Zuhause an.

Blumenbestäubung für einen bunten Garten

Die Tiere werden Ihnen die Unterstützung danken, indem Sie Ihre Blumen für Sie bestäuben. Sie helfen Ihnen so, Ihren Garten noch üppiger und farbenfroher zu gestalten.

Beobachtung aus nächster Nähe

Mit einem Bienenhaus für Balkon oder Garten können Sie die wilde Schwester der Honigbiene damit direkt in Aktion beobachten. Und das ganz ohne Gefahr, von ihr gestochen zu werden.

Gerade den Nestbau mitanzusehen, kann für Jung und Alt ein einzigartiges Erlebnis sein. In der Natur sind Bienennester nämlich nicht leicht zu finden.

Tipp: Um nichts zu verpassen, kann der Vorgang auch mit einer Wildkamera aufgezeichnet werden.

Naturerziehung für Kinder

Gerade für Kinder kann das Mitverfolgen der Entwicklungsstadien sehr spannend sein. Sie haben außerdem die Möglichkeit, beim Bau und Befüllen behilflich zu sein. Wenn der Bienenkasten von außen auch noch bunt bemalt werden kann, wird wohl kaum ein Kind Nein sagen. Auch das Anpflanzen eines bunten Blumenbuffets kann für die Kleinen sehr spannend und lehrreich sein.

Wie nutzen Bienen ein Bienenhaus?

Die meisten Wildbienen-Arten leben nur ein Jahr. Bei Hitze, schlechtem Wetter und nachts fallen sie in eine inaktive Phase, in der ihnen die Nisthöhlen in einem Bienenhaus einen idealen Unterschlupf bieten. Auch zum Überwintern nutzen viele Wildbienen die Hohlräume darin, um sich gemeinsam aufzuwärmen.

Doch nicht nur den erwachsenen Tieren bietet ein Bienenhaus Unterschlupf. Auch die nächste Generation kann darin heranwachsen. Nestbau und Paarung beginnen bei einigen Arten bereits im März und dauern bei anderen bis in den Sommer an.

Alle Wildbienen-Arten, die in einer Nisthilfe brüten, haben dabei nur eine Generation Nachkommen pro Jahren. Für ihre Entwicklung wählen die Tiere eine Bruthöhle aus und sammeln darin Nahrungsvorräte an. Anschließend legen sie ihr Ei darin ab. Ist die Eiablage erfolgt, wird der Eingang mit einem gut sichtbaren Deckel verschlossen, der Schutz vor Fressfeinden, Regen und Schimmel bietet. Die Anzahl der Deckel ist daher ein guter Anzeiger, wie gut Ihr Bienenkasten ausgebucht ist. Bei guter Platzierung und einem guten Standort ist er nicht selten vollkommen belegt.

Die Eier selbst sind hinter dem Deckel ganz sich selbst überlassen. Sie entwickeln sich zunächst zu Larven, die sich wenige Tage später verpuppen. Danach lassen sie sich sehr viel mehr Zeit für ihre Entwicklung. Den Winter verbringen sie dabei meist im Ruhestadium.

Die fertigen Bienen schlüpfen anschließend im Frühling oder Sommer des nächsten Jahres. Erst dann wird ersichtlich, ob die jeweilige Larve tatsächlich geschlüpft ist.

Wo sollten Sie Ihr Bienenhotel aufhängen?

Ein Bienenkasten sollte sich an einem Standort befinden, der möglichst sonnig und witterungsgeschützt ist. Die ideale Ausrichtung ist von Südost bis Südwest. Auf diese Weise wärmt sich das Bienenhaus in der Morgensonne auf, ohne in der Mittagshitze zu schmoren. Es ist außerdem vor Regenschauern geschützt, die meist aus dem Westen aufziehen.

In unmittelbarer Nähe sollte sich eine geeignete Futterquelle für die Bienen befinden. Sie sollte ein lückenloses Angebot an Nektar und Pollen liefern. Wählen Sie die Wildblumen daher so aus, dass von März bis Oktober immer etwas blüht. Für das Frühjahr können Sie dazu Winterlinge und Blaustern pflanzen. Für den Sommer eignen sich Wiesenschafgarbe, Glockenblume und Wiesensalbei. Im Herbst stellen Rainfarn und Wilde Möhre eine gute Nahrungsquelle für Bienen dar.

Es sollte außerdem Nistmaterial in der Umgebung zu finden sein. Dazu sind z.B. Sand, Lehm, Laub und Blütenblätter geeignet.

Ist der Standort ausgewählt, dann sollte der Bienenkasten 0,5m über dem Boden angebracht werden. Auf diese Weise ist er sicher vor Fressfeinden, Feuchtigkeit und Schimmel aus der Erde. Achten Sie dabei darauf, dass Sie das Bienenhaus gut fixieren und es nicht im Wind schwingen kann. Die Einflugschneide sollte frei zugänglich sein.

Ist der Bienenkasten einmal aufgestellt, dann sollten Sie den Standort nur im Winter ändern. Zu dieser Zeit sind alle Bruthöhlen bereits verschlossen und die Brut schläft dem Frühjahr entgegen. Es ist daher nicht mehr notwendig, dass die Elterntiere das Gelege wiederfinden.

Standort-Checkliste

  • Standort: sonnig und witterungsgeschützt
  • Ausrichtung: Südost bis Südwest
  • Umgebung: ganzjährig blühende Futterpflanzen & Nistmaterial
  • Höhe: 0,5m über dem Boden
  • Einflugschneise: möglichst frei zugänglich

 

Wann sollte man ein Bienenhotel anbieten?

Die frühesten Bienenarten suchen bereits ab März nach geeigneten Nistplätzen. Der Bienenkasten sollte allerdings – wenn möglich – schon früher angeboten werden. Auf diese Weise haben die Tiere genügend Zeit, ihn zu entdecken und sich damit vertraut zu machen.

Schaffen Sie es nicht bis zum März, dann gibt es allerdings noch weitere Bienenarten, deren Nachkommen noch bis zum Sommer einziehen können.

Sobald eine Bruthöhle belegt wurde, dauert es ca. ein Jahr, bis die erwachsenen Tiere schlüpfen. Das Bienenhaus sollte daher auch im Winter aufgestellt bleiben.

Wie muss ein Bienenhotel gepflegt werden?

Die meisten Bienenarten halten ihre benutzten Nisthöhlen von ganz alleine sauber. Eine Reinigung des Bienenkastens ist daher nicht unbedingt erforderlich.

Bei Bedarf können aber trotzdem kleine Wartungen vorgenommen werden. So können Sie das Haus z.B. einmal pro Jahr mit Leinöl streichen, um es besser vor der Witterung zu schützen. Sie können außerdem angewitterte oder herausgefallene Stängel ersetzen. Auch das Nistholz sollte nach ca. 2 Jahren ersetzt werden, um Pilzbefall zu verhindern. Darüber hinaus sollten Sie ein Buffet aus Futterpflanzen neben dem Bienenhaus anpflanzen, damit das ganze Jahr über etwas blüht und Nahrung vorhanden ist.

Abgestorbene Bruthöhlen ermitteln

Die Brut der meisten Arten bleibt fast ein gesamtes Jahr im Bienenhaus. Auch nach einem halben Jahr können sich also durchaus lebende Larven hinter den Deckeln befinden. Verschlossene Bruthöhlen sollten daher nicht aufgebrochen werden.

Eine Ausnahme ist allerdings, wenn Sie sicher sind, dass es sich um eine abgestorbene Larve handelt. Mit der Zeit belegen diese nämlich mehr und mehr Platz im Bienenkasten. Sie zu entfernen, kann daher neue Nistplätze schaffen.

Durch den verschlossenen Deckel kann man eine Bruthöhle mit abgestorbener Larve zunächst nicht erkennen. Um sie zu identifizieren, müssen Sie daher zu einem kleinen Trick greifen. Markieren Sie dazu im Herbst jeden Deckel mit einem gut sichtbaren Punkt. Schlüpfen die Tiere im kommenden Jahr, dann wird der Deckel aufgebrochen und der Punkt verschwindet. Nistet danach ein neues Tier in der Röhre, dann hat der Deckel keinen Punkt mehr.

Finden Sie im kommenden Herbst also noch Deckel mit Markierung, dann können Sie die entsprechenden Bruthöhlen ohne Bedenken reinigen oder ersetzen.

Welche weiteren Insekten können ein Bienenhotel nutzen?

Ein Bienenhaus ist natürlich in erster Linie auf die Bedürfnisse von Wildbienen ausgelegt. Sie leben im Gegensatz zu Honigbienen nicht in Staaten, sondern als Einzelgänger.

Auch Hummeln und Wespen können sich in einem Bienenkasten einquartieren.

Darüber hinaus lassen sich manchmal auch noch weitere Nützlinge in den Bruthöhlen nieder. Auch sie können eine spannende zusätzliche Show-Einlage für ihre Beobachtungen sein. Für Tagfalter wie das beliebte Tagpfauenauge, Marienkäfer, Ohrwürmer, Florfliegen und Co. gibt es allerdings noch artgerechtere Unterkünfte.

Was kostet ein Bienenhaus?

Der Preis richtet sich bei einem Bienenhaus ganz nach Verarbeitung und Größe. Die günstigsten Modelle sind oft schon ab 15€ zu haben. Sie sind allerdings meist schlecht verarbeitet, sodass Verletzungsgefahr für die Tiere besteht. Hochwertigere Modelle sollten dagegen gut verarbeitet sein und daher keine Risse und scharfe Kanten haben.

Besonders große Modelle bieten oft noch zusätzlichen Arten Platz und werden daher als Insektenhotel bezeichnet. In ihnen können noch weitere Nützlinge – und manchmal sogar Säugetiere wie Igel – Platz finden. XXL-Modelle dieser Art können allerdings mehr als 100€ kosten.

Produktart Preis
Bienenhotel
ca. 15 - 40 €
Insektenhotel
ca. 15 - 100+ €

Wo können Sie ein Bienenhotel kaufen?

Ein Bienenhaus ist mittlerweile in vielen Bau- und Gartenmärkten und manchmal sogar im Discounter erhältlich. Die dort angebotenen Modelle sind oft günstig, daher aber entsprechend schlecht verarbeitet. Auch die verwendeten Materialien sind nicht immer artgerecht.

Eine gute Alternative ist der Kauf im Internet. Hier finden sich einige Online-Shops von Naturschutzorganisationen, in denen Sie ebenfalls fündig werden. Oft ist zum Kauf allerdings eine gesonderte Anmeldung erforderlich. Auch Rezensionen sind hier meist nicht vorhanden.

Wollen Sie keine zusätzliche Anmeldung vornehmen, dann können Sie sich auch auf Amazon umsehen. Dort erhalten Sie eine große Auswahl und praktische Rezensionen, in denen andere Käufer von ihren Erfahrungen berichten. Da es auch hier bessere und schlechtere Angebote gibt, sollten Sie sich diese gut durchlesen, um so die Spreu vom Weizen zu trennen.

Anbieter Bewertung
Discounter, Bau- & Gartenmärkte
Eher nicht empfehlenswert
Artgerechte Online-Shops
Wenig Auswahl & Rezensionen, Anmeldung nötig
Amazon
Große Auswahl, viele Rezensionen, gute & schlechte Produkte

Welche Alternativen zum Bienenhaus gibt es?

Sie sind sich noch nicht sicher, für welches Bienenhaus Sie sich entscheiden sollen und wollen sich auch einen Überblick über die Alternativen verschaffen? Dann werden Sie hier fündig.

Bienenbrettchen für Mauerbienen

Hierbei handelt es sich um eine Nisthilfe aus gefrästen Nutbrettchen, in der Wildbienen siedeln können. Sie kommen in erster Linie in der kommerziellen Mauerbienenzucht zum Einsatz. Die gewünschte Anzahl an Bienenbrettchen wird einfach gestapelt und mit einem Spanngurt verschnürt. Die Rückseite muss dabei mit einem zusätzlichen Holzbrett verschlossen werden.

Bienenbrettchen erfordern somit also ein bisschen DIY-Arbeit. Dafür lässt sich die Nisthilfe allerdings einfach und flexibel erweitern. Sie ist außerdem leicht zu öffnen, um gereinigt zu werden. Dabei können Sie sich gleichzeitig einen Einblick verschaffen, wie die Tiere die Brutzellen belegt haben. Sie sehen außerdem, ob es Ausfälle wegen Schimmel oder Parasiten gegeben hat. Es handelt sich somit im Grunde um eine Zwischenvariante zwischen einer gewöhnlichen Nisthilfe und einem Beobachtungsnistkasten. Dieser ist allerdings nicht permanent, sondern nur zu bestimmten Zeiten einsehbar.

Da Bienenbrettchen fast nur von Mauerbienen besiedelt werden, sind sie leider etwas einseitig. Zur Förderung der Artenvielfalt können sie aber gut als Ergänzung zu einem gewöhnlichen Bienenhaus genutzt werden.

Vorteile
  • Kann geöffnet werden
  • Leicht zu reinigen
  • Bietet einen guten Einblick in die darin nistenden Bewohner

 

Nachteile
  • Erfordert etwas DIY-Arbeit
  • Fast nur von Mauerbienen besiedelt

Sandkasten für Bodenbewohner

Ein Bienenhaus ist leider nur für die 30 Wildbienen-Arten geeignet, die eine solche Nisthilfe annehmen. Gut drei Viertel der nestbauenden Wildbienen bevorzugen allerdings den sandigen Boden. Ihnen ist am besten mit einer offenen Sandstelle oder einem kleinen Sandkasten im Garten geholfen, die für sie reserviert ist.

Vorteile
  • Einfach anzulegen
  • Günstig
  • Unterstützt einen Großteil der Wildbienenarten

 

Nachteile
  • Nur für am Boden nistende Wildbienen geeignet
  • Nimmt mehr Platz ein als ein Bienenhotel
  • Weniger ansprechend

 

Unser Fazit

Wählen Sie Ihr Bienenhaus sorgfältig aus und beachten ein paar Grundregeln beim Aufstellen, dann bieten Sie Wildbienen damit ein gemütliches Zuhause zur Untermiete an.

Sie unterstützen dabei tatkräftig die Artenvielfalt. Gleichzeitig fördern sie die Bestäubung zahlreicher Pflanzenarten, die auf die Zusammenarbeit von Honig- und Wildbiene angewiesen sind. Sie erhalten daher einen besonders üppigen, farbenprächtigen Garten.

Das geschäftige Treiben, das mit einem Bienenhotel für den Balkon oder Garten einhergeht, ist außerdem spannend zu beobachten. Schließlich können Sie die Entwicklung der Tiere dabei hautnah mitverfolgen. Auch für Kinder kann das eine spannende Erfahrung sein, die ihnen den Naturschutz spielend näher bringt.

Das Aufstellen eines Bienenhauses können wir Ihnen daher wärmstens empfehlen.

Hier daher noch einmal unser Testsieger*: