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Bremen verbietet Schottergärten: Die Vögel können aufatmen

Star Weibchen im Baumwipfel

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Bremen verbietet Schottergärten – und dass schon bis Ende 2026. Bis dahin müssen Gartenbesitzer ihre Gärten grüner – und damit vogel- und insektenfreundlicher gestaltet haben. 

Inhaltsverzeichnis

Die Stadtbürgerschaft und das Kommunalparlament von Bremen hat am Dienstag eine Änderung des Begrünungsortsgesetzes verabschiedet, die besagt, dass Eigentümer von Schottergärten in der Stadt bis Ende 2026 ihre Flächen mit Grün bepflanzen müssen.

Das Verbot des Anlegens neuer Schottergärten wurde bereits im Mai 2019 eingeführt. Es gibt keine Informationen darüber, wie viele Schottergärten es in der Stadt gibt, da das Wohnungsbauressort dazu keine Daten vorliegen hat. Die Grünen-Fraktion hat diese Entscheidung bekanntgegeben.

Schottergärten heizen im Sommer die Stadt auf und schaden der Artenvielfalt. Diese lebensfeindlichen Steinwüsten braucht kein Mensch.

Die Novelle des Begrünungsortsgesetzes bringt für Neubauten im Stadtgebiet neue Anforderungen zur Begrünung von Dachflächen mit sich. Früher mussten Flachdächer ab 100 Quadratmetern Größe begrünt werden, wenn dies möglich war. Nun gilt die Vorgabe für Flachdächer ab 50 Quadratmetern. Die neuen Vorschriften gelten auch für neue Reihenhäuser und hallenartige Gebäude, die zuvor davon ausgenommen waren.

Die Bauordnung in Niedersachsen schreibt vor, dass unbebaute Flächen auf Baugrundstücken als Grünflächen gestaltet werden müssen, sofern sie nicht für eine andere erlaubte Nutzung benötigt werden. Im Januar hat das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg entschieden, dass die zuständigen Baubehörden die Entfernung von Schottergärten anordnen dürfen.

Moderner Schottergarten

Wie definiert sich ein Schottergarten?

Ein Schottergarten ist ein Garten, der bewusst sehr einfach gestaltet ist. Es gibt keine Höhenunterschiede, Flächenausrichtung, Wasser oder Pflanzflächen. Die „Gartenfläche“ besteht aus Schotter oder Steinen, auf der größere Felsen und vereinzelte Gräser oder Sträucher platziert werden.

Schottergärten werden oft angelegt, um eine saubere und ordentliche Optik zu gewährleisten und den Pflegeaufwand minimal zu halten. Insbesondere Vorgärten werden häufig als Schottergarten gestaltet.

Warum sollten Schottergärten verboten werden?

Es gibt zwar valide Gründe, die für das Anlegen eines Schottergartens sprechen, die Nachteile für die Umwelt und Anwohner sind allerdings erheblich.

Schottergärten sind aufgrund ihrer begrenzten Auswahl an Pflanzen für Tiere ungeeignet, da sie keine Verstecke bieten und unsere Insektenarten keine Nahrung finden. Im Sommer heizen sich Schottergärten aufgrund der Reflexion des Sonnenlichts stark auf und können zu regelrechten Todeszonen für Tiere werden. Dazu kommen auch noch Komforteinbußen für Bewohner der anliegenden Häuser, da die Reflexion des Sonnenlichts zur Erhitzung ihrer Gebäude führt.

Im Gegensatz zu begrünten Flächen kann nur wenig Regenwasser auf Schotterflächen gespeichert werden. Bei starkem Regen kommt es so zur Überflutung von Kellern, insbesondere wenn der Boden unter der Schotterfläche undurchlässig ist.

Der Mangel an grünen Pflanzen führt auch zu einer erhöhten Feinstaubbelastung, da Schottergärten die Umgebungsluft nicht filtern und Schadstoffe binden können.

Auch die Lärmbelastung durch Schottergärten sollte nicht unterschätzt werden. Lärm wird von Steinen nämlich nicht absorbiert, sondern reflektiert, was zu einer erhöhten Lautstärke in der Umgebung führt.

Wo sind Schottergärten schon verboten?

Schottergärten sind aktuell in Baden-Württemberg, Sachsenanhalt, Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein verboten.

Warum sind städtische Grünflächen für Vögel wichtig?

Grünflächen sind für Vögel in Städten aus verschiedenen Gründen wichtig.

  1. Sie bieten Lebensraum für heimische Vögel, die in städtischen Gebieten leben und brüten. Grünflächen wie Parks, Gärten, und Wälder können eine Vielzahl von Nahrungsquellen, Unterschlupf und Brutplätze für Vögel bereitstellen.
  2. Grünflächen helfen außerdem, das Mikroklima in städtischen Gebieten zu regulieren, indem sie Schatten spenden und die Lufttemperatur senken. Dies kann dazu beitragen, dass Vögel und andere Tiere in städtischen Gebieten mehr Schutz, vor den immer öfter vorkommenden und zunehmend stärkeren Hitzeperioden im Sommer finden.
  3. Grünflächen tragen zudem dazu bei, die Luftqualität in städtischen Gebieten zu verbessern, indem sie Schadstoffe aus der Luft absorbieren und den Sauerstoffgehalt erhöhen.

Grünflächen sind somit ein wichtiger Bestandteil der städtischen Ökologie und tragen dazu bei, die Vielfalt und Gesundheit von städtischen Vogelpopulationen zu erhalten.

Fazit: Bremen verbietet Schottergärten aus gutem Grund

Bremen hat das Anlegen von Schottergärten also nicht umsonst verboten. Die Gesetzesänderung soll die Umwelt schonen, die heimische Tierwelt unterstützen und den Anwohnern das Miteinander angenehmer gestalten.

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