Vogelfutterhaus Vögel Wie alt werden Amseln?

Wie alt werden Amseln?

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Eine Amsel wird durchschnittlich 4-5 Jahre alt. 30% sterben nämlich bereits als Jungvogel im ersten Lebensjahr. Auch danach haben die überlebenden Amseln mit vielen Gefahren wie Raubvögeln, Nahrungsmangel, Krankheiten u.v.m. zu kämpfen.

Inhaltsverzeichnis

Wie alt können Amseln theoretisch werden?

Im Idealfall können Amseln ca. 20 Jahre alt werden.

Die älteste Amsel, für die es einen Nachweis gibt, wurde sogar ganze 22 Jahre alt.

Sie wurde im Zuge einer Aktion zur Erforschung des Zugverhaltens erforscht. Am 5. November 1974 hatte ihr das Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“ dazu einen Ring angelegt. Am 22. Juli 1996 wurde sie schließlich von einem ehrenamtlichen Beringer in in Düsseldorf wiedererkannt. Sie erreichte damit ein belegtes Alter von 22 Jahren.

Dazu muss sie in ihrem Leben allerdings viel Glück gehabt haben.

Schon gewusst?

Die älteste Amsel, deren Alter nachgewiesen werden kann, wurde 22 Jahre alt.

Wie alt werden Amseln tatsächlich?

Wie alt eine Amsel tatsächlich wird, hängt nämlich entscheidend von ihren Lebensumständen an. Den größten Unterschied macht dabei, ob sie in menschlicher Obhut oder in freier Wildbahn aufwächst.

In menschlicher Obhut

Gerade in menschlicher Obhut stehen ihre Karten natürlich entsprechend besser. Hier herrschen schließlich die wenigsten Risiken. In der Regel erreichen die Vögel daher ein höheres Alter.

Eine durchschnittliche Amsel wird somit etwa 6-10 Jahre alt.

Im Garten

Die meisten Amseln leben allerdings in freier Wildbahn wie unserem Garten. Hier haben sie schon im ersten Lebensjahr mit einer hohen Sterblichkeitsrate von mehr als 30% zu kämpfen.

Ihr Durchschnittsalter liegt daher nur bei 4-5 Jahren.

Das wirkt auf den ersten Blick natürlich sehr kurz. Für einen Singvogel ist das allerdings ziemlich normal. Ihr gesamtes Dasein ist schließlich im Grunde ein großes Glücksspiel.

Fressfeind Katze mit junger Amsel

Warum ist das so?

Das liegt vor allem daran, dass das Leben in Freiheit jede Menge Risiken mit sich bringt. Wie lange ein Tier lebt, kommt somit ganz darauf an, wie lange es diese meiden kann.

Hier einige der häufigsten Probleme, denen Amseln trotzen müssen:

Jungvögel

Viele Amseln sterben bereits als Jungvögel. Ca. die Hälfte aller Nester wird nämlich von Nesträubern wie dem Eichhörnchen oder der Wanderratte geplündert.

Nicht wenige Jungvögel schaffen daher gar nicht erst das Nest zu verlassen. 

Erwachsene Amseln

Schafft es eine Amsel doch aus dem Nest, dann muss sie auch danach noch zahlreichen Gefahren trotzen.

Die größten davon sind Folgende:

Fressfeinde: Erwachsene Amseln sind zwar flinker, können mit etwas Pech aber trotzdem Feinden wie der Katze, dem Sperber, dem Wanderfalken oder der Elster zum Fraß fallen.

Revierkämpfe: Muss die Amsel mit Artgenossen um ihr Revier kämpfen, dann fliegt sie oft dicht über den Boden. Dabei werden die Vögel leider nicht selten von Autos erfasst.

Wetterextreme: Auch Wetterextreme wie Dürre, Wind, Frost oder Schnee machen den Vögeln zu schaffen. Durch sie können sie nämlich entweder einem Hitzschlag oder auch Unterkühlung zum Opfer fallen. Zudem kann das Wetter ihr Wasser- und Nahrungsangebot negativ beeinflussen.

Nahrungsmangel: Gerade im Winter können Amseln im gefrorenen Boden keine Nahrung finden. Findet sich dann nicht genug, dann kommt es zur Mangelernährung, die die Gesundheit – und damit auch die Lebenserwartung beeinträchtigt. Im Extremfall kann die Amsel natürlich auch verhungern.

Wassermangel: Auch Wasser ist lebenswichtig und sowohl im Sommer (Dürre) als auch im Winter (Frost) immer schwerer zu finden. Findet die Amsel nicht genügend Wasserquellen, dann kann sie genauso leicht auch verdursten.

Jagd: In manchen Ländern dürfen Amseln als Schädling gejagt werden (z.B. Frankreich). In anderen gelten sie dagegen als Delikatesse, die selbst illegal verspeist wird (z.B. Italien oder Zypern).

Krankheiten: Auch Infektionen und Krankheiten können die Amsel schwächen oder töten. Hier sind gerade dem Usutu-Virus seit 2018 viele Tiere zum Opfer gefallen. Das durchschnittliche Alter einer Amsel hat sich daher bereits um ganze zwei Jahre verringert. (Das Virus wird durch den NABU aktiv untersucht. Mehr Infos dazu finden Sie hier.)

Einige von diesen Risiken können mit Können, andere dagegen nur mit Glück vermieden werden. Auch erwachsene Amseln haben daher für jedes weitere Jahr ihres Lebens nur eine Überlebensrate von 50-70%.

Kein Wunder also, dass nur die wenigsten Amseln an Altersschwäche sterben.

Junge Amsel im Winter

Zu welcher Jahreszeit sterben die meisten Amseln?

Amseln sterben leider das gesamte Jahr über. Je nach Jahreszeit variieren allerdings die Ursachen.

Ende Februar / Anfang März

Finden die meisten Revierkämpfe statt.

März bis Juli

Schlagen in der Brutzeit die Nesträuber zu und stehlen Eier und Jungvögel.

Sommer

Herrscht durch Hitzewellen immer häufiger Wassermangel.

Ab August

Wütet das Usutu-Virus. Die meisten Amseln sterben daher im August und September daran.

Winter

Verhungern viele Amseln durch Nahrungsmangel. Hier können sie bei Frost nämlich keine Insekten mehr aus dem Boden picken. Auch Wasser ist schnell gefroren und somit Mangelware.

Ganzjährig

Raubvögel und Jäger schlagen obendrein das ganze Jahr über zu, wenn sich die Vögel blicken lassen.

Ausgewachsenes Amselmännchen im Alterskleid

Wie erkennt man das Alter einer Amsel?

Das Alter einer Amsel ist in erster Linie an ihrem Federkleid bestimmbar. Junge Vögel sehen nämlich anders aus als ältere.

Diese Kleider trägt die Amsel im Laufe ihres Lebens:

Jugendkleid (die ersten Monate): In den ersten Monaten ist das Federkleid der jungen Amseln braun. Auf dem Rücken der Vögel sind helle Schaftstriche zu sehen. Brust und Bauch sind etwas heller und haben dunkle Bänder oder Flecken. Der Schnabel ist in dieser Zeit erst dunkelgrau und unten rosa, später vollständig dunkelbraun.

Federkleid im 1. Winter: Hier sind Männchen und Weibchen bereits unterscheidbar. Die Männchen sind nämlich braun-schwarz und haben einen Schnabel, der sich nach und nach gelb färbt. Die Weibchen sehen noch immer sehr ähnlich aus, sind allerdings noch etwas brauner. Sie haben außerdem eine weißliche Kehle mit schmalen braunen Längsstreifen und einen dunkelbraunen Schnabel.

Federkleid im Frühjahr/Sommer des 2. Jahres (9-13 Monate): Zu dieser Zeit warten die Männchen mit schwarzem Gefieder auf. Sie haben allerdings unvermauserte braune Handschwingen und Flügeldecken. Ihr Schnabel färbt sich zudem bereits nach und nach orange-gelb. Die Weibchen haben etwas braunere Flügeldecken, was allerdings nur schwer erkennbar ist. Ansonsten sehen sie bereits wie ältere Weibchen aus.

Alterskleid: Ausgewachsene Amsel-Männchen haben schwarzes Gefieder und einen orange-gelben Schnabel. Die Weibchen sind an der Oberseite braun und an der Unterseite etwas heller. Sie haben außerdem oft eine helle Stirn. Ihr Schnabel hat entweder eine helle Hornfarbe mit etwas Gelb oder ist vollkommen Gelb.

Weiß man, worauf man achten muss, dann kann ein gekonnter Blick bei der Altersbestimmung somit sehr weiterhelfen.

Kleiner Tipp

Sieht man die Amsel nur aus der Ferne, sind kleine Merkmale des Gefieders nur sehr schwer zu sehen. Eingefleischte Vogelfans benutzen daher auch gerne ein Spektiv.

Wie können Sie Amseln helfen, ein hohes Alter zu erreichen?

Zumindest im eigenen Garten können Sie die Amsel auf verschiedene Art unterstützen.

Naturgarten: Ein Naturgarten schafft Lebensraum für Insekten – die Hauptnahrung der Amsel. Dornensträucher bieten ihr zudem einen sicheren Brutplatz für ihre Jungen, in den keine Räuber eindringen können. Haben Sie lediglich eine gewöhnliche Hecke, dann können Sie mit hindurchrankenden Brombeerranken allerdings auch diese in einen geschützten Brutplatz verwandeln.

Katzen mit Warnsystem: Haben Sie eine Katze, dann sollten Sie sie mit einem Glöckchen oder einem elektronischen Piepser ausstatten. So werden die Jungvögel nämlich vor ihr gewarnt und können rechtzeitig flüchten.

Amsel-Nistkasten: Wenn vorhanden, nimmt die Amsel zur Brut auch gerne einen Nistkasten an. Da sie ein Halbhöhlenbrüter ist, muss dieser allerdings vorne halb offen sein. Zum Schutz der Jungvögel sollte er daher entsprechend geschützt platziert werden, z.B. verdeckt durch Sträucher oder Kletterpflanzen. Erwachsene Amseln, die im Winter nicht in den Süden ziehen wollen, können den Nistkasten später ebenfalls als warmen Unterschlupf nutzen.

Zufütterung: Eine Zufütterung kann ebenfalls sehr hilfreich sein. Einmal begonnen, sollten Sie das Futter dort allerdings auch regelmäßig auffüllen. Ansonsten muss die Amsel nämlich weiterziehen und neue Nahrungsquellen suchen. Gerade dafür fehlt ihr allerdings oft die Energie. Sie läuft daher Gefahr, vorzeitig zu versterben.

Anbieten können Sie dem Weichfutterfresser z.B. Haferflocken, Rosinen oder Obst. Auch ein Mischfutter aus dem Zoofachgeschäft ist gut geeignet.  

Wasserangebot: Eine Vogeltränke hilft der Amsel zudem, kostbares Nass zu tanken. Mit ihm kann sie ihr Gefieder reinigen und von Schmutz und Parasiten befreien. Es dient außerdem als kostbares Trinkwasser, das z.B. in einer Hitzewelle oder bei Frost ebenfalls nicht immer vorhanden ist.

Lesen Sie dazu auch: Vogeltränke im Winter eisfrei halten: Geht das?

Wichtig

Vogelfutterhaus und Vogeltränke müssen unbedingt regelmäßig gereinigt werden. Ansonsten könnten sie helfen, Krankheiten zu verbreiten.

Fazit: Die meisten Amseln sterben jung

Die meisten Amseln können in der Natur nicht allzu lange überleben. Im Durschnitt erreichen die Vögel daher lediglich ein Alter von 3,4 Jahren.

Einzelne Glückvögel können allerdings durchaus ein hohes Alter erreichen. Die älteste belegte Amsel ist nämlich ganze 22 Jahre alt geworden – und dass in freier Wildbahn!

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Janine

Janine zeichnet schon seit ihrer Kindheit eine tiefe Begeisterung für Tiere und die Natur aus. Als kreative Kraft hinter Vogelfutterhaus hat sie nun Jahre damit verbracht, in die faszinierende Welt der Vögel einzutauchen und wertvolle Ressourcen für Vogelliebhaber zusammenzustellen.

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