Vogelfutterhaus Vögel Was dürfen Vögel nicht fressen? 10 Tabus fürs Vogelhaus

Was dürfen Vögel nicht fressen? 10 Tabus fürs Vogelhaus

Was dürfen Vögel nicht fressen?

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Vögel füttern ist eine gute Möglichkeit, um heimische Vögel in den eigenen Garten zu locken und einen einmaligen Einblick in die Natur zu erhalten. Kein Wunder also, dass sich die Freizeitaktivität bei Jung und Alt immer größerer Beliebtheit erfreut. Was dürfen Vögel nicht fressen ist dabei eine wichtige Frage, deren Antwort jeder Vogelfreund kennen sollte.

Erwachsene und Kinder haben häufig großen Spaß daran, die verschiedenen Gartenvögel erkennen zu lernen, mit dem richtigen Futter anzulocken und zu beobachten. Stellt man zusätzlich noch einen Nistkasten auf, dann lassen sich die kleinen Tiere sogar dauerhaft Zuhause ansiedeln. Die Aufzucht der Jungen ist in diesem Fall ein ganz besonderes Schauspiel, das mit Spannung mitverfolgt wird. Die Stunden an der Fensterbank oder vor den Aufnahmen der Nistkastenkamera können so schnell wie im Flug vergehen.

Das Angebot von artgerechtem Vogelfutter ist dabei allerdings das A und O. Schließlich kann man mit dem falschen Futter unbeabsichtigt viel Schaden bei unseren gefiederten Freunden anrichten. Bietet man ihnen die falsche Nahrung an, dann können Krankheiten und Vergiftungen die Folge sein. Auch das Gewicht der kleinen Tiere kann negativ beeinflusst werden. Infolge können unsere Gartenvögel schlechter auf natürliche Feinde reagieren. Mit Über-oder Untergewicht macht ihnen auch das Wetter mehr zu schaffen. So können sie bei Untergewicht mehr unter Kälte, bei Übergewicht mehr unter Hitze leiden.

Einige Mythen zur Vogelfütterung – wie beispielsweise zur Gabe von Brot – halten sich jedoch hartnäckig. Mit ihnen wollen wir in diesem Artikel aufräumen. Was dürfen Vögel nicht fressen ist daher eine Frage, die wir Ihnen hier beantworten wollen. Wir haben Ihnen daher eine Liste mit 10 Tabu-Futtern zusammengestellt, die nicht in die Futterstelle gehören.

Inhaltsverzeichnis

1. Gesalzene Lebensmittel

Lebensmittel mit hohem Salzgehalt sind für uns zwar sehr lecker, für Mensch und Tier aber alles andere als gesund. Bieten Sie sie trotzdem an, dann kann es bei Ihren Gartenbesuchern im leichtesten Fall zu unangenehmem Juckreiz kommen. Verputzen die kleinen Tiere aber eine größere Portion, dann kann sie auch zur Dehydrierung führen. Ist keine Vogeltränke in der Nähe aufgestellt, dann kann das schnell zum großen Problem werden. Im schlimmsten Fall können sogar Nieren- und Hirnschäden auftreten. Diese schränken die Bewegungsfähigkeit stark ein. Die Folge ist, dass die betroffenen Gartenvögel leichte Beute für Feinde werden. Und auch, wenn sie ihnen entkommen, sind sie in ihrer Futtersuche stark eingeschränkt.

Verarbeitete Lebensmittel wie gesalzene Nüsse oder Chips mit viel Salz landen daher zielsicher auf unserer “Was dürfen Vögel nicht fressen?”-Liste. Stattdessen ist ratsamer, zu natürlichen ungewürzten Produkten zu greifen.

2. Brot, roher Reis, Grieß

Brot ist wahrscheinlich das erste, was den meisten als einfaches Vogelfutter einfällt. Entsprechend häufig kommt es daher auch in der Futterstelle für unsere Gartenvögel vor. Nur wenigen ist dabei allerdings bewusst, dass es als Futtermittel für Vögel alles andere als ideal ist. Und das liegt nicht nur daran, dass der Nährwert recht niedrig ist und es unseren gefiederten Besuchern daher nur wenig zu bieten hat. Obendrein hat es auch einen zu hohen Salzgehalt, der für Vögel nicht empfehlenswert ist. Der Hauptgrund, wieso es vom Futterhaus fernbleiben sollte, ist allerdings, dass es im Magen von Vögeln leicht aufquellen kann. Das kann sehr gefährlich werden und für die kleinen Tiere zu vielen Problemen führen.

Sie sollten daher als Vogelfutter lieber die Finger von Brot lassen. Dasselbe gilt übrigens auch für rohen Reis und Grieß. Auch diese Lebensmittel neigen zum Aufquellen und sollten daher nicht angeboten werden.

3. Obstkerne

Obst ist für viele Weichfutterfresser ein ganz besonderer Leckerbissen, den es nicht an jeder Futterstelle gibt. Es wird daher oft dankend angenommen und gilt als gute Ergänzung des Futterangebots, die sehr nährstoffreich ist. Anders sieht es allerdings mit den darin enthaltenen Kernen aus. In ihnen findet sich nämlich Blausäure, die für Menschen und auch Vögel giftig ist. Sind sie zu groß und werden im Ganzen verschluckt, dann kann auch das ein böses Ende nehmen.

Entscheiden Sie sich daher, an Ihrem Vogelhaus Obst wie Pflaumen, Pfirsiche, Kirschen oder Äpfel anzubieten, dann sollten Sie die Kerne vorher entfernen. Da Vögel auf Chemikalien wie Insektizide, Pestizide, Dünger und Co. besonders empfindlich reagieren, lohnt es sich auch, sie in Bio-Qualität einzukaufen. Ist Ihnen das nicht möglich, dann sollten Sie sie vor dem Auslegen außerdem gründlich unter heißem Wasser abspülen.

4. Avocado

Die Avocado ist mittlerweile zur echten Kultfrucht geworden und auf vielen Küchentischen zu finden. Der Versuchung, Ihren Gartenvögeln eine Kostprobe zu bieten, sollten Sie allerdings widerstehen. Avocados sind für Vögel alles andere als ein Superfood. Schließlich können Sie bei ihnen zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Atemnot oder Erstickungsanfällen führen.

Sowohl das Fruchtfleisch als auch der Kern sollte daher in keinem Vogelfutterhaus zu finden sein.

5. Frisches Fleisch

Die Vögel, die in unserem Garten einflattern, lassen sich in Körnerfresser, Weichfutterfresser und Allesfresser unterteilen. Die letzten beiden nehmen auch Fleisch zu sich. Trotzdem sollten Sie ihnen allerdings kein rohes Fleisch anbieten. Dieses kann nämlich ganz einfach zu schnell verderben. Bei diesem Prozess entstehen Bakterien, die Vögeln zum Verhängnis werden können. Hinzu kommt, dass Frischfleisch Vogelfeinde wie Marder anlockt, die eine unnötige Gefahr am Futterhaus darstellen.

Als tierische Nahrung sollten Sie daher eher Insekten wie Mehlwürmer auslegen. Auch Fettfutter wie die beliebten Meisenknödel sind eine gute Quelle für tierische Fette. Bei letzteren sollten Sie allerdings darauf achten, sie aus den üblichen Plastiknetzen zu entfernen. In sie können sich die kleinen Vogelbeinchen nämlich schnell verfangen.

6. Milchprodukte

Nur wenigen ist bewusst, dass Vögel für gewöhnlich laktoseintolerant sind. Das bedeutet, dass sie – im Gegensatz zu den meisten Menschen – keine Laktose verdauen können. Ihnen fehlt nämlich ganz einfach das entsprechende Enzym im Darm, das für die Aufspaltung zuständig ist. Da Laktose in handelsüblicher Milch enthalten ist, sollte die Gabe daher tunlichst vermieden werden. In größeren Mengen kann sie bei Vögeln nämlich zu Durchfall, Dehydrierung und weiteren gesundheitlichen Problemen führen.

Milchprodukte haben sich ihren Platz auf unserer Liste “Was dürfen Vögel nicht fressen?” daher ebenfalls verdient.

7. Schokolade

Auch hierbei handelt es sich natürlich um ein Milchprodukt, das gleich mehrere Probleme mit sich bringt. Schokolade enthält nämlich nicht nur Laktose, sondern auch das für Gartenvögel giftige Theobromin. Dieses setzt sich auch in geringen Mengen in den Arterien ab und kann ab einer gewissen Ansammlung zu Herzversagen führen.

Besonders viel von diesem Stoff ist in hochwertiger Schokolade enthalten. Doch auch günstigere Tafeln sind nicht ausgenommen. Obwohl auch Gartenvögel gerne einen Bissen nehmen, sollten ihnen beide Optionen daher nicht verabreicht werden.

8. Süßigkeiten

Dieser Punkt mag auf der Hand liegen, sollte der Vollständigkeit halber aber trotzdem erwähnt werden. Süßigkeiten zählen zu den stark verarbeiteten Lebensmitteln und sind damit alles andere als naturbelassen. Sie enthalten somit viel Zucker, Salz und weitere Zusatzstoffe und sind für Mensch und Tier ungesund. Besonders bei kleinen Vögeln können die enthaltenen Konzentrationen schnell größere Auswirkungen haben.

Da obendrein nahezu keine Nährstoffe enthalten sind, haben Süßigkeiten im Vogelhaus eher wenig verloren.

9. Verdorbenes Vogelfutter

Wollen Sie möglichst wenig falsch machen, dann lohnt sich die Investition in ein artgerechtes Vogelfutter. Dieses sollte allerdings unbedingt frisch und trocken gelagert sein. Auch Vogelfutter kann bei falscher Lagerung nämlich verderben. Gelangt Feuchtigkeit hinein, dann können sich Bakterien und leberschädigende Schimmelpilze bilden. Auch Parasiten können sich darin vermehren. Verdorbenes Futter darf auf unserer “Was dürfen Vögel nicht fressen?”-Liste daher auf keinen Fall fehlen.

Führen Sie vor dem Auslegen am besten einen Geruchstest durch. Riecht das Futter muffig oder schimmelig, dann sollten Sie es nicht anbieten. Es sollte außerdem trocken und unverklumpt sein und keine bereits gekeimten Samen enthalten. Ist das doch der Fall, dann sollten Sie die gesamte Packung entsorgen.

Hat es das Vogelfutter bis ins Futterhaus geschafft, dann sollte es auch dort trocken und unverschmutzt bleiben. Am leichtesten kann das mit einem Futtersilo gewährleistet werden, da hier kein Wasser oder Kot hineingelangt. Eine Alternative ist ein Futterhaus mit überstehendem Dach, das das Futter zumindest vor Regen schützt. Für beide Optionen gilt: Es sollte immer nur so viel Vogelfutter angeboten werden, wie auch gefressen wird. Der Rest muss regelmäßig entfernt werden. Bevor Nachschub eingefüllt wird, sollte das Haus gründlich mit Wasser gereinigt werden.

10. Minderwertiges Vogelfutter

Günstiges Vogelfutter ist leider häufig mit einem großen Anteil an Weizenkörnern gestreckt. Sie werden von den meisten Vögeln nur widerwillig gefressen, wenn sich keine anderen Körner mehr finden. Bis dahin werden sie der Ordnung halber aus dem Futterhaus entsorgt und auf den Boden gescharrt. Dort können sie leicht feucht werden und verderben. Entscheidet sich anschließend doch noch ein Vogel, sie zu verspeisen, dann wird er danach an denselben Problemen wie bei verdorbenem Futter leiden.

Sie sollten sich daher möglichst für ein hochwertiges Vogelfutter ohne Streckmittel entscheiden. Greifen Sie doch einmal zur günstigen Alternative, dann sollten die heruntergescharrten Weizenkörner möglichst täglich entfernt werden.

Bonus-Tabu: Winterfutter zur Brutzeit

In den ersten Lebenswochen erhalten die Jungvögel von ihren Eltern meist nur proteinhaltige Insekten. Große Erdnussbruchstücke und Sonnenblumenkerne sind für sie einfach zu groß. Auch Fettfutter ist für sie kaum verdaubar. Da diese für gewöhnlich in Winterfutter enthalten sind, sollte es zur Brutzeit (April – Juli) daher nicht angeboten werden. Entscheiden Sie sich auch in dieser Saison zu füttern, dann sollten Sie die ausgelegte Nahrung daher unbedingt an die Jungvogelfütterung anpassen.

Von April bis Juli sollten so keine Erdnüsse, Sonnenblumenkerne oder Fettfutter im Vogelhaus vorhanden sein. Stattdessen sollten Sie zur Brutzeit fettarme Wildkräuter-Samen, gefrorenes oder frisches Insektenfutter (möglichst ungetrocknet) anbieten.

Was sollen Gartenvögel stattdessen fressen?

Wir hoffen, die Frage “Was dürfen Vögel nicht fressen?” konnte Ihnen damit beantwortet werden. Wollen Sie stattdessen herausfinden, welches Vogelfutter für die einzelnen Vogelarten artgerecht ist, dann wenden Sie sich gerne an unsere Vogel-Steckbriefe. In Ihnen lernen Sie schnell und übersichtlich, welchem Vogel welches Futter angeboten werden sollte.

Die entsprechenden Links zu den häufigsten Gartenvögeln und ihren Futteranforderungen finden Sie hier. Sollten Sie etwas seltenere Vögel anlocken wollen, dann können Sie sich außerdem gerne auf unserer Übersicht über unsere heimischen Vögel umschauen.

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Janine

Janine zeichnet schon seit ihrer Kindheit eine tiefe Begeisterung für Tiere und die Natur aus. Als kreative Kraft hinter Vogelfutterhaus hat sie nun Jahre damit verbracht, in die faszinierende Welt der Vögel einzutauchen und wertvolle Ressourcen für Vogelliebhaber zusammenzustellen.

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