Vogelfutterhaus Vögel Fressen Eichhörnchen Vögel?

Fressen Eichhörnchen Vögel?

Eichhörnchen im Winter mit Futter

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Ja, Eichhörnchen fressen Vögel. Sie zählen nämlich zu den Nesträubern. Sie verspeisen daher auch Eier und Jungvögel. Das gilt allerdings nur in seltenen Fällen wie bei Nahrungsknappheit. Im Alltag decken sie ihren geringen Eiweißbedarf über Insekten, Schnecken und Co. Am Vogelfutterhaus kann man Vögel und Eichhörnchen daher in der Regel gemeinsam sehen.  

Inhaltsverzeichnis

Eichhörnchen sind einer unserer beliebtesten Gartenbesucher. Viele Hobbygärtner heißen sie gerne im Garten willkommen und legen sogar gezielt Futter wie Nüsse für sie aus.

Unter Vogelliebhabern stoßen sie allerdings Diskussionen an. In Schulbüchern werden sie nämlich u.a. als Nesträuber bezeichnet.  

Aber fressen Eichhörnchen wirklich Vögel?

Ja, Eichhörnchen fressen tatsächlich Vögel

Die Speisekarte eines Eichhörnchens ist sehr vielfältig. Sie sind nämlich Allesfresser.

In erster Linie ernähren sie sich von energiereichen Früchten und Samen. Sie fressen aber auch Blüten, Knospen, Pilze – und eben auch tierische Kost. Ihr Bedarf an Eiweiß ist allerdings relativ gering und wird im Normalfall mit kleinen Weichtieren unter der Baumrinde gedeckt.

Bevorzugt verspeisen sie z.B.:

  • Insekten
  • Raupen
  • Schnecken
  • Käfer
  • oder Würmer.

Es gibt allerdings auch Situationen, in denen das Eichhörnchen zum Nesträuber wird und heimische Vögel frisst.

Schon gewusst?

Das Grauhörnchen gilt als deutlich aggressiver und wird öfter als Faktor beim Aussterben von Singvögeln erwähnt. Momentan ist es allerdings noch nicht bis nach Deutschland vorgedrungen.

Eichhörnchen im Nistkasten

Wann wird das Eichhörnchen zum Nesträuber?

Meist kann das Eichhörnchen seinen Nahrungsbedarf über Nüsse und Co. decken. Zum Nesträuber wird es erst im Notfall, wenn nicht ausreichend zu finden ist.

Nahrungsknappheit: Wird die Nahrung knapp und es will dem Hungertod entgehen, dann greift es auch auf andere Nahrungsquellen zu. In diesem Fall kann sich das Eichhörnchen auch zur Nestplünderung entscheiden. Es holt dann Eier oder kleine Jungvögel aus dem Nest, um sie zu verspeisen.

Schwangerschaft: Säugende oder trächtige Eichhörnchen haben obendrein einen erhöhten Energiebedarf. Können sie diesen nicht decken, kann es auch hier vorkommen, dass sie die Nester von Vögeln plündern.

Selbst Aas wird in solchen Situationen nicht verschmäht. Es wurde nämlich auch schon beobachtet, dass ein Eichhörnchen an einem bereits toten Jungvogel knabbert.

Ebenso können zurückgebliebene Knochen oder Eierschalen verspeist werden.

Welche Vögel fressen Eichhörnchen?

Geplündert werden in erster Linie die Nester kleiner Singvögel. Geeignete Kandidaten dafür sind z.B.:

Von ihnen werden entweder die Eier oder die Jungvögel gestohlen.

Ausgewachsene Vögel landen eher selten auf der Speisekarte. Gesunde flugfähige Tiere können sich nämlich gegenseitig warnen und sind in der Regel zu flink, um zur Beute zu werden. Hier landen daher nur kranke oder verletzte Vögel auf dem Speiseteller, die entsprechend leichter zu erbeuten sind.

Schon gewusst?

Eichhörnchen sind Vögeln nicht überlegen. Ausgewachsene Tiere können ihnen problemlos entkommen. Sie landen außerdem selbst auf der Speisekarte von Raubvögeln wie Krähen, Elstern, Eichelhähern oder Habichten.

Welchen Einfluss haben Sie damit auf die Natur?

Wie groß der Einfluss des Eichhörnchens auf die Natur ist, ist laut dem NABU bisher kaum untersucht.

Da es sich nur in Ausnahmefällen an Vögeln vergreift, ist es allerdings kaum richtig, es als ‚Oberräuber‘ darzustellen. Hinzu kommt, dass es selbst auf der Speisekarte einiger Raubvögel landet.

Auf der Beliebtheitsskala beim Menschen steht es daher auch weiterhin ganz weit oben. Seine Vergehen werden ihm also scheinbar weniger übel genommen als anderen Nesträubern wie der Elster, der Katze oder dem Marder.

Das Lieblingsfutter des Eichhörnchens ist und bleibt eben die Nuss.

Vögel und Eichhörnchen kommen im Garten daher trotzdem gut miteinander aus und sind auch gemeinsam am Futterhaus zu sehen.

Nesträuber sind ökologisch sinnvoll

Man sollte außerdem immer im Hinterkopf behalten, dass Nesträuber auch eine ökologische Funktion haben. Laut NABU-Biologin Jutta Over ist es daher weder möglich noch sinnvoll, sie zu vertreiben.

Das Fressen von Aas wie im Nest verbliebener toter Jungvögel sorgt nämlich z.B. für Hygiene.

Die Vögel selbst sind an Räuber daher bereits angepasst. Sie reagieren nämlich mit:

  • Warnrufen
  • Ablenkungsmanövern
  • Erhöhter Nachkommenzahl

Die Natur hat also bereits dafür gesorgt, dass bei Wildvögeln ein gewisser Verlust einkalkuliert ist. So hat die Kohlmeise z.B. zwei Jahresbruten mit bis zu 12 Eiern pro Gelege. Auch die Amsel hat zwei bis drei Jahresbruten mit 3-6 Eiern pro Jahr.

Lesen Sie dazu auch: Wie alt werden Amseln?

Kohlmeise auf der Hand

So können Sie Ihre Gartenvögel trotzdem schützen

Trotzdem sollten Sie Ihre Gartenvögel natürlich nicht schutzlos lassen. Hier daher einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um ihr Risiko noch weiter zu senken:

Naturnahen Garten anlegen

Besonders ein naturnaher Garten kann für ein friedliches Miteinander sorgen. Er bietet nämlich Lebensraum für zahlreiche Insekten. Das Eichhörnchen findet so schon von vornherein ausreichend eiweißreiche Nahrung, um seinen Bedarf zu decken.

Eichhörnchen füttern

Zusätzlich können Sie die Eichhörnchen natürlich auch mit einer eigenen Futterstation füttern. So finden sie sicher ihre bevorzugte Nahrung wie Walnüsse oder Rosinen und müssen sich nicht an Vögeln vergreifen.

Ein ausgewachsenes Eichhörnchen frisst bis zu 80g am Tag.

Eichhörnchen-Futterhaus

Tipp

Vergessen Sie nicht, dass die Tiere auch Wasser benötigen. Es lohnt sich daher außerdem eine Tränke aufzustellen, von der auch Vögel profitieren.

Sichere Nistkästen für Vögel anbieten

Zusätzlich kann auch ein geeigneter Nistkasten den Vögeln im Garten Schutz bieten. So gibt es z.B. Nistkästen mit vorgezogenen Eichhörnchen-sicheren Giebeln. Diese verhindern, dass die flauschigen Räuber mit der Pfote ins Einflugloch greifen und ans Nest gelangen können.

Es sind außerdem Nistkästen mit Bewegungsmeldern erhältlich. Diese schließen sich bereits, wenn sich das Eichhörnchen nähert.

Achten Sie allerdings auch darauf, die Nisthilfen am richtigen Ort anzubringen. Eine geeignete Stelle sollte ruhig und witterungsgeschützt sein.

Rückzugsmöglichkeiten schaffen

Busch- und Bodenbrüter sind dagegen etwas schwerer zu schützen. Auch für sie können Sie im Garten allerdings entsprechende Rückzugsmöglichkeiten schaffen. Das können Gebüsche aus heimischen Sträuchern, Dornengestrüpp oder Rankgerüste sein.

Hier z.B. zwei Optionen für eine „Fluchtburg“:

Option 1: Schütten Sie einfach einen großen Reisighaufen auf und lassen Sie Brombeeren hindurchranken. Es entsteht eine undurchdringbare Festung, die gerne von Zaunkönigen oder Rotkehlchen bezogen wird.

Option 2: Legen Sie sich einen Strauch wie Feldahorn zu. Beschneiden Sie diesen so, dass möglichst viele Astquirle für Nester entstehen. Umbauen Sie ihn anschließend mit einem Rankgitter in 50cm Abstand. Dieses sollte so enge Maschen haben, dass kein Eichhörnchen hindurchpasst, aber noch immer Vögel in die Fluchtburg gelangen können. Das Rankgitter kann z.B. mit Duftwicken, Feuerbohnen oder Hopfen berankt werden.

Hindernisse anbringen

Finden Sie ein bereits vorhandenes Vogelnest im Baum, dann können sie auch dieses zusätzlich schützen. Auch hier gibt es verschiedene Optionen:

Dornengestrüpp: Binden Sie einfach Dornengestrüpp um den Strang, damit das Eichhörnchen nicht mehr bis heran klettern kann.

Katzenabwehrgürtel: Als Alternative können Sie auch einen Katzenabwehrgürtel verwenden. Dieser ist je nach Dicke des Baumstamms in verschiedenen Größen erhältlich.

Manschette aus Wellblech: Auch eine Manschette aus Wellblech kann das Eichhörnchen abhalten. Da die Tiere bis zu 3m hoch springen können, sollten die Maßnahmen eine Mindesthöhe von 3,5m haben.

Für Abschreckung sorgen

Obendrein können Sie außerdem für Abschreckung sorgen. Hier sind CDs oder andere blendende Objekte empfehlenswert. Sie bewegen sich im Wind und reflektieren die Sonne. Das kann das Eichhörnchen erschrecken und es ebenfalls von den Nestern fernhalten.

Spatzen & Meisen am Vogelfutterhaus

Fazit: Eichhörnchen fressen Vögel nur selten

Ja, Eichhörnchen fressen Vögel. Das allerdings nur in Ausnahmefällen. In der Regel verstehen sie sich mit Vögeln daher sehr gut.

Janine

Janine

Janine zeichnet schon seit ihrer Kindheit eine tiefe Begeisterung für Tiere und die Natur aus. Als kreative Kraft hinter Vogelfutterhaus hat sie nun Jahre damit verbracht, in die faszinierende Welt der Vögel einzutauchen und wertvolle Ressourcen für Vogelliebhaber zusammenzustellen.

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